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Manchmal musst du aufhören zu kämpfen

 

Manchmal musst du aufhören zu kämpfen, 

manchmal reicht es, einfach zu sein,

manchmal schlagen die Wellen über dir zusammen, 

manchmal fühlst du dich verloren und klein.

 

Manchmal bricht deine harte Schale, 

manchmal dringt alles in dich ein,

manchmal scheint alles wegzufließen, 

manchmal fühlst du dich mutterseelenallein.

 

Manchmal verlierst du den Kontakt zum Boden,

manchmal irrst du orientierungslos umher,

manchmal kannst du dich nicht mehr orten,

manchmal geht nichts mehr.

 

Manchmal drückt dich die Last nach unten,

manchmal schubst es dich her und hin,

manchmal fragst du dich, wer du bist,

manchmal zweifelst du an dem Sinn.

 

Manchmal wirst du verletzt und verraten,

manchmal lässt du niemand mehr rein, 

manchmal schmerzt die Sehnsucht so sehr,

manchmal möchtest du so nicht mehr sein.

 

Manchmal rappelst du dich wieder auf,

manchmal verfluchst du dieses Spiel,

manchmal sinkst du in die Erschöpfung,

manchmal ist alles

einfach

zu

viel

.

      

Dann lässt du dich einfach sinken,

dann gibst du dich völlig hin,

dann bist du kraft- und schutzlos,

alte Strategien bringen keinen Gewinn.

      

Dann bist du zutiefst verletzlich,

da ist nichts mehr, das dich schützt,

alle Masken und Schilde fallen,

das Ego geht, da es nichts mehr nützt.

 

Alleine stehst du nun im Raum,

du bist nun nackt und völlig frei,

nun bist du wirklich du,

nicht das erwünschte Konterfei.

      

Auch wenn du dies nicht glauben magst:

Dein Wesen schimmert zauberhaft!

In dieser Zartheit liegt ein Schatz,

du leuchtest sanft und doch mit Kraft.

      

Und alles, was zu dir nun kommt,

ist echt und wahr und hat Bestand,

das Leben, endlich, kann zu dir

und reicht dir kraftvoll seine Hand.

      

Es prallt nicht mehr an Masken ab,

an der Rüstung und an Mauern.

Die Kämpferin hat resigniert,

das muss man nicht bedauern.

 

Denn endlich ist der Weg befreit

direkt zu deinem Herzen.

Und, Liebes, hat‘s dir nie jemand gesagt?

Der Weg geht durch die Schmerzen.

      

Die Schmerzen, die da schlummern tief

in deinem Körper und der Seele,

manche sind noch frisch und heiß,

andere blockieren schon lange deine Kehle.

      

Manche sind uralt und groß,

manche schmerzen bis in die Knochen,

manche hast du übernommen,

vor Jahrhunderten, Jahren oder Wochen.

      

Wer mutig sich den Schatten stellt,

wer zulässt, alles zu fühlen,

wer sich verletzlich zeigt,

wer keine Angst hat vor Gefühlen,

      

wer aufhört zu kämpfen

gegen sich und das Leben,

sollte wissen: Etwas Schöneres

kannst du dir und der Welt nicht geben!

      

Sei mutig und tapfer und unbeirrt,

weine, schreie oder zieh dich zurück,

finde dich selbst -

dann findet dich das Glück.

 

Manchmal musst du aufhören zu kämpfen,

manchmal reicht es, einfach zu sein,

manchmal musst du ganz tief sinken,

um immer mehr du selbst zu sein.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    firi (Montag, 26 März 2018 23:16)

    hast du das selbst ausgedacht?

  • #2

    Artur Reimus (Samstag, 21 September 2019 22:29)

    Ein Gedicht voller Wahrheit und Schönheit. Beeindruckend!