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Good morning world, happy new year

Good morning world. Happy new year.

 

Schon wieder ist ein Jahr vergangen, schon wieder lädt ein Portal dazu ein, über eine Schwelle zu treten, Altes hinter sich zu lassen und sich auf das Neue einzustimmen.

 

Manchmal ziehen Tage, Wochen, Monate ins Land, in denen sich alles nach Stillstand anfühlt. Alles scheint seinen gewohnten Gang zu gehen. Da ist keine Insel am Horizont, die dazu einlädt, die Segel nochmal bewusst zu setzen, den Kurs zu ändern, sich nicht nur treiben zu lassen. Manchmal ist da weit und breit nichts in Sicht im eintönigen Alltagseinerlei. Nichts, das neugierig macht und den Entdeckergeist weckt. Nichts, das dabei hilft, fokussiert etwas anzusteuern, das das eigene Herz schneller schlagen lässt aus Freude und Lebenslust. Manchmal ist da keine Insel am Horizont, die dazu drängt, etwas kräftiger zu paddeln, sich mutig in ein Abenteuer zu wagen, auf eine Reise ins Ungewisse, die Kraft kosten und gleichzeitig auch neue Energien freisetzen wird.

 

Und manchmal gibt es wenige Stunden und Tage, in denen plötzlich am Horizont so eine Insel auftaucht. Eine Sehnsucht erwacht. Der Ruf wird drängender, auch weil im Alltag dann häufig Möglichkeiten, sich öffnende Türen wie Bojen erscheinen, die den Weg hin zu dieser Insel markieren. Wie Leuchtfeuer, die gar nicht mehr erlauben, sich im Einerlei des Wellengeschaukels auf seinem Boot zurückzulehnen und in einen dämmernden Zustand des Sich-treiben-Lassens zu verfallen. Plötzlich öffnen sich Türen, durch glückliche Zufälle und magische Ereignisse wird man immer wieder mit der Nase daraufgestoßen: Da am Horizont wartet etwas auf dich!

 

Nein, zurücklehnen und sich treiben lassen ist dann nicht das Gebot der Stunde. Hier gibt es etwas Neues, das da ruft, das aufrüttelt, das Energien freisetzt. Und - seien wir ehrlich - oft ist es eigentlich ein sehr alter Herzenswunsch, begraben unter vielen "Mach ich irgendwann mal" und "Ich bin noch nicht bereit dafür" und "Es mangelt mir gerade an Zeit oder Geld oder Kraft", der nun einen neuen Anlauf nimmt und ruft.

 

Diese Momente, dieses Momentum, diese Freisetzung von Neugier, Entdeckergeist, Mut und Energie sind wie glitzernde Juwelen, präsentiert auf einem Silbertablett. Greife nach ihnen! Nutze die Energie und den Zauber des Neubeginns! Setze dir hier und jetzt die Intention, diese Insel zu erreichen - auch wenn sie sich noch in weiter Ferne befindet und auch unklar ist, ob und wie du sie erreichen wirst und ob dich dort überhaupt das erwartet, was du dir erhoffst.

 

Wenn du spürst, dass dies ein Ruf ist, der tief aus deinem Innern kommt, dann folge ihm. Auch wenn der Verstand einwendet, dass man nicht gut genug gerüstet sein könnte, man später vielleicht bessere Umstände, mehr Kompetenzen, mehr Zeit und generell mehr Rückenwind haben könnte - setze hier und heute deine Segel, indem du deine Intention fasst und dich ausrichtest auf diese Insel, auf deine Sehnsucht, auf deinen Herzenswunsch.

 

Das ist der erste Schritt.

 

Gut gemacht. Das kann man gerne erstmal genießen und ein bisschen stolz auf sich sein. Ja, genau jetzt! Lehne dich zurück, atme einmal tief durch. Welche Intention hast du bereits gefasst oder wohin möchtest du dich ausrichten? Lass dies aus der Tiefe deines Körpers aufsteigen. Du kannst diesen Herzenswunsch für einen Augenblick mit deinem Herzen verbinden, zum Beispiel indem du deine Hände auf dein Herz legst und einige Male tief und ruhig atmest. Dann sei stolz auf dich. Lasse das Gefühl los, jetzt sofort dafür arbeiten zu müssen. Du bist gerade einen wichtigen Schritt in Richtung deiner Sehnsucht gegangen. Genieße und würdige dies.

 

 

Dann folgt der erste Schritt der Reise. Und so wichtig wie es ist, dass er gemacht wird, so irrelevant ist es, wie groß er ist. Im Gegenteil: Minischritte, "babysteps", führen oft zuverlässiger zum Ziel. Sie sind machbar, realistisch und es türmt sich nicht so ein unbezwingbarer Berg vor einem auf. Im Großen geht es um die ferne Insel, ja; doch im Kleinen, im Alltag geht es nur um den nächsten konkreten Minischritt. Babysteps helfen uns dabei, nicht gleich wieder aufzugeben, das Unterfangen als zu groß und zu unerreichbar abzustempeln. Sie helfen uns dabei dranzubleiben, kleine Erfolgserlebnisse zu haben, weiterzukommen.

 

Es geht immer nur um den nächsten Minischritt. Und dann um den nächsten. Und dann um den nächsten.

 

In diesen Rauhnächten hat sich für mich plötzlich eine Insel gezeigt, ein lang gehegter, großer Herzenswunsch. Was, wenn ich in diesem Jahr meine Segel darauf ausrichte (den Wunsch im Herzen trage), und was, wenn ich mir nichts weiter vornehme als Babysteps? Alles andere vergessen: die Angst zu scheitern, der Zweifel, dass der Wunsch viel zu groß sein könnte, die Aussicht, dass der Weg vielleicht lange wird, die ernüchternden Kommentare von anderen… was zählt, ist einzig und allein der nächste Babystep, den ich hier und heute gehe. Und dann der nächste, und dann der nächste.

 

Welchen Babystep kannst du nun gehen?

 

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